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ARD-aktuell

19. September 2022

Fehler auf tagesschau.de zu „Erfinder“ aus Simbabwe

Am Freitag, 16. September, hatten wir auf tagesschau.de einen Artikel veröffentlicht, der Fehler enthielt. Die Autorin des Artikels war Jana Genth (SWR), Korrespondentin im ARD-Studio Johannesburg. Im Artikel ging es kurz gesagt um eine Erfindung, die es gar nicht gibt.

Nachdem uns viele Zweifel am Artikel und den Aussagen des „Erfinders“ erreichten, hatte Jana Genth uns gebeten, ihren Artikel offline zu stellen.

Die Korrespondentin erklärt:

„Ich bin den pseudowissenschaftlichen Erklärungen des Protagonisten meines Beitrags aufgesessen. Die Forschungen des Simbabwers sind wissenschaftlich nicht belegt. Es ist wahrscheinlich, dass sie auch nie belegt werden, weil sie physikalischen Grundsätzen widersprechen. Für die Falschmeldung bitte ich aufrichtig um Entschuldigung. Sie trifft mich zutiefst in meinem journalistischen Selbstverständnis und steht nicht für mein Ethos als Berichterstatterin.“

Wir von tagesschau.de bedauern sehr, dass wir hier eine „Ente“ veröffentlicht haben. Hohe Qualitätsansprüche an journalistische Arbeit sind uns sehr wichtig, und wir gehen davon aus, dass alle Korrespondentenberichte, die wir veröffentlichen, vorab nach allen journalistischen Grundregeln geprüft wurden. Jetzt arbeiten wir gemeinsam daran, die Abläufe weiter zu verbessern.

ARD-aktuell

16. Juni 2022

Fehler in der tagesschau am 13. Juni 2022

Am 13. Juni hat die tagesschau auf der Grundlage eines Berichts der Nachrichtenagentur Reuters über den Beschuss eines Marktes in Donezk berichtet. Demnach sind bei einem ukrainischen Artillerie-Angriff in der von pro-russischen Separatisten besetzten Region mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Während diese Informationen von Reuters im Live-Blog auf tagesschau.de korrekt wiedergegeben wurden, ist in der Fernsehberichterstattung ein Fehler passiert. Dort wurde versehentlich von einem russischen Angriff gesprochen. Uns ist der Fehler in der Abnahme des Beitrags nicht aufgefallen, das ärgert uns sehr und wir bedauern das, denn es entspricht nicht der sonst gebotenen journalistischen Sorgfalt in unsere Berichterstattung. Der Beitrag wurde überarbeitet und die Sendung aktualisiert. Auf tagesschau.de wurde die 20 Uhr-Ausgabe der tagesschau um den Hinweis ergänzt, dass die Sendung nachträglich redaktionell bearbeitet wurde.

ARD-aktuell

7. April 2022

20 Uhr-tagesschau mit Untertiteln auf Ukrainisch und Russisch

Seit heute steht die 20 Uhr- tagesschau mit ukrainischen und russischen Untertiteln zum On Demand-Abruf auf tagesschau.de, der ARD Mediathek sowie unserem YouTube-Channel bereit. Damit macht die ARD vor allem Menschen, die wegen des Krieges aus der Ukraine geflüchtet sind, ein verlässliches Informationsangebot. Die neuen On-Demand-Versionen der 20 Uhr-tagesschau sollen spätestens am Folgetag der Ausstrahlung zur Verfügung stehen. Die Untertitelungen entstehen in Zusammenarbeit mit dem NDR und dem rbb. Eine Übersicht der Angebote der ARD auf Ukrainisch und Russisch gibt es auf ard.de. Informationsangebote der ARD in anderen Sprachen gibt es z.B. bei WDR Cosmo. Bei der Deutschen Welle finden sich weitere Informationsangebote in diversen Sprachen.

ARD-aktuell

19. Januar 2022

Erweiterung der Farbskala der Corona-Karte der tagesschau

Bereits im November 2021 haben wir Sie darüber informiert, dass wir die Karte der 7-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ausdifferenzieren mussten. Anlass war das dynamische Infektionsgeschehen. Damit ist es leider nicht vorbei.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz erreicht durch die Ausbreitung der Omikron-Variante neue Höchstwerte. Inzidenzwerte, die vor einem Jahr noch undenkbar waren, sind jetzt Realität. Dadurch können wir bei der tagesschau mit unserer zu Beginn der Corona-Pandemie entwickelten und später erweiterten Skalierung die aktuelle Infektionslage nicht mehr adäquat abbilden. Wir brauchen für die Darstellung höherer Inzidenzwerte eine höhergehende Skala und eine in Teilen geänderte Farbgebung.

Da es bei der Berichterstattung viel um Transparenz und eben auch um Glaubwürdigkeit geht, wollen wir dies hiermit extra ausweisen. Uns ist es wichtig, dass Sie die Gedanken der Redaktion nachvollziehen können.

Was passiert konkret?

Um die unterschiedlichen Situationen vor Ort und in den verschiedenen Altersgruppen besser abzubilden, brauchen wir für hohe Inzidenzwerte zusätzliche Wertebereiche und neue Farbstufen. Unverändert bleiben die Intervalle und Farben für alle Inzidenzwerte von 0 bis 100. Der folgende Wertebereich reicht nun bis 250, behält aber seine bisherige Farbe. Danach geht es zunächst in 250er-Schritten weiter und ab einem Inzidenzwert von 1000 in 500er-Schritten. Außerdem stellen wir das Prinzip der Heatmap wieder in den Vordergrund und sorgen für eine bessere Unterscheidbarkeit der Farben.

Sowohl unsere Fernsehsendungen als auch Online-Produkte werden diese neue Skalierung einsetzen. Als Datenquelle dienen uns nach wie vor die Zahlen des Robert-Koch-Instituts.

Wir wollen ausschließlich die reale Situation vor Ort möglichst genau abbilden, nichts unterschlagen und nichts überdramatisieren. Wichtig ist uns, dass Sie der tagesschau weiter vertrauen können.

 

ARD-aktuell Chefredaktion

30. Dezember 2021

Der Fels in der Brandung geht – Tschüss, lieber Claus-Erich Boetzkes

Als die Flugzeuge am 11. September 2001 in die New Yorker Twin Towers flogen, war es in Deutschland früher Nachmittag. In Hamburg saß die Tagesschau-Redaktion gemeinsam vor den Bildschirmen und starrte auf die Bilder aus New York. Es war Zeit, auf Sendung zu gehen. Claus-Erich Boetzkes hatte Dienst und begann zu moderieren – ohne zu wissen, wie dieser Tag endet, aber wissend, dass es ein historischer Moment für die Welt sein wird.

Es kamen noch viele Sondersendungen hinzu: Neben Terroranschlägen waren es aber auch Wahlberichterstattungen und zuletzt viele tagesschau Extra-Ausgaben zu Corona.
Egal was passierte: Claus-Erich Boetzkes war die Ruhe selbst. Pressekonferenzen, die sich um 10, 15 oder gar 20 Minuten verspäteten: Er führte das Programm sehr souverän weiter. Leitungen zu Reporterinnen und Reportern, die plötzlich abbrachen: kein Problem für ihn. Ein ausgefallener Teleprompter: Er moderierte einfach weiter. Neue Infos, die ihm die Chefs vom Dienst zwischendurch reinriefen: Claus-Erich Boetzkes baute sie sehr elegant in seinen Redefluss ein.

Auch Pannen, die es – ja man muss es zugeben – auch bei der tagesschau gibt, umspielt er lässig. Sogar, als eine Sendung nach kurzer Zeit ganz abgebrochen werden musste: Claus-Erich Boetzkes hat es dem Publikum so souverän verkauft, dass es keinerlei Beschwerden gab.

Seine größte Stärke: Er ist immer auf Augenhöhe mit den Zuschauerinnen und Zuschauern. Man versteht ihn. Man begreift sofort das, was er sagt. Niemals abgehoben, niemals besserwisserisch. Sogar seine Lieblingsthemen wie Wirtschaft und Finanzmärkte kann er so gut erklären, dass er nicht wie ein Experte wirkt, sondern wie derjenige, der wie ein Nachbar am Gartenzaun die richtigen Fragen stellt.
Deshalb mag ihn das Publikum so sehr, auch wegen seiner sonoren Stimme, die jede noch so tragische Nachricht erträglich macht.

Jede Reporterin oder jeder Reporter, die von draußen mit ihm ein Schaltgespräch machen, kennen sein dezentes Räuspern, wenn man zu lange redet und das kalkulierte Zeitbudget zu sehr strapaziert. Zweimal hintereinander Räuspern heißt unmissverständlich: Sofort Schluss machen! Die eingeplante Zeit ist schon lange aufgebraucht.

Heute ist der letzte Arbeitstag von Claus-Erich Boetzkes bei der tagesschau und ARD-aktuell bedankt sich für die vielen Stunden, die er wie ein Fels in der Brandung vor der Kamera stand.
Wir haben ihm viel zu verdanken und wünschen ihm alles Gute für seinen Ruhestand.

ARD-aktuell

3. November 2021

tagesschau differenziert Farbskala bei der Karte der 7-Tage-Corona-Inzidenz weiter aus

Es gibt wohl kein Nachrichtenthema, das uns in den vergangenen Monaten intensiver beschäftigt hat als die Corona-Pandemie. Leider sieht es derzeit nicht danach aus, dass sich dies bald ändert, denn die Infektionszahlen in Deutschland steigen wieder. In diesem Zusammenhang haben wir die Karte der 7-Tage-Inzidenzwerte der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner  angepasst. Denn inzwischen gibt es eine Reihe von Landkreisen, deren Inzidenzwerte deutlich über 400 liegen, in einzelnen Fällen sogar über 600. Betrachtet man nicht allein die Gesamtbevölkerung, sondern auch die verschiedenen Altersgruppen, sind vielfach noch weitaus höhere Inzidenzwerte zu beobachten. Um das aktuelle Infektionsgeschehen in Deutschland differenzierter darzustellen, erweitert ARD-aktuell deswegen die Visualisierung der 7-Tage-Inzidenzwerte. Einerseits wird in der tagesaktuellen Karte der Kreise und Städte die Klasse mit den höchsten Werten geteilt: Die bisherige Klasse >400 behält ihren Farbwert, umfasst nun aber ausschließlich die Werte von 400 bis 600. Inzidenzwerte oberhalb der Marke von 600 werden nun mit einem neuen, zusätzlichen Farbton hervorgehoben. Andererseits bietet die interaktive Karte auf tagesschau.de nun zusätzlich die Möglichkeit, die regionale Ausprägung der 7-Tage-Inzidenzwerte auch nach Altersgruppen aufgeschlüsselt darzustellen. Das eröffnet allen Nutzerinnen und Nutzern die Chance, das unterschiedliche Infektionsgeschehen beispielsweise unter Schülerinnen und Schülern oder in anderen Bevölkerungsgruppen mit wenigen Klicks zu erkennen. Dies unterstützt auch den Meinungsbildungsprozess mit Blick auf politische Entscheidungen über Lockerungen und Verschärfungen von Schutzmaßnahmen.

ARD-aktuell Chefredaktion

3. September 2021

Herzlich willkommen, Aline Abboud!

Am Samstag ist es endlich so weit: Aline Abboud feiert ihre Premiere bei den tagesthemen. Wir alle bei ARD-aktuell freuen uns sehr auf unsere neue Kollegin.

Aline Abboud wurde 1988 in Ost-Berlin geboren, studierte in Leipzig, Beirut und Istanbul und arbeitete in Israel und Palästina.
Sie präsentiert auch das funk-Format „Die da oben“, um Politik für junge Userinnen und User verständlich zu machen.
Zudem hat Aline Abboud eine große Expertise für den Nahen Osten und bringt durch ihre Biographie einen ostdeutschen Blick mit.
Libanesische Wurzeln, ostdeutsche Sozialisierung und aufgewachsen im vereinten Deutschland. Eine spannende Mischung.
Für sie ist der neue Job mehr als nur Moderieren: Sie will sich einbringen, sie ist neugierig und freut sich sehr auf die Premiere.
Besonders freuen sich Caren Miosga und Ingo Zamperoni. Schon bei den ersten Kennenlerntreffen hat die Chemie gestimmt. Die drei bilden ein wunderbares Trio.

Caren Miosga, Ingo Zamperoni und Aline Abboud stehen im tagesthemen Studio

Caren Miosga (links), Ingo Zamperoni (Mitte) und Aline Abboud (rechts) bilden das neue tagesthemen-Trio.

 

ARD-aktuell

4. Juni 2021

Corona-Infobox, 20-Uhr-tagesschau schneller online und andere neue Features auf tagesschau.de

Wir haben es bereits beim Relaunch angekündigt: Mit dem Umstellen unserer Website auf das neue Design sind die Neuerungen nicht abgeschlossen. An einigen Stellen haben wir nachjustiert, einiges jetzt freigeschaltet und anderes ganz neu entwickelt. Das machen wir auch weiterhin – und wir wollen Sie hier auch immer wieder darüber informieren.

Seit mehr als einem Jahr beschäftigt uns die Corona-Pandemie. Neben den vielen Nachrichten zum Thema steht für viele Zuschauerinnen und Zuschauer sowie Nutzerinnen und Nutzer der tagesschau die Frage nach den aktuellen Zahlen des Infektionsgeschehens im Mittelpunkt. Wir bieten dazu auf allen Ausspielwegen Informationen und Visualisierungen an. Als Zahl, die zur Handlungsrichtschnur der Politik geworden ist, visualisieren wir beispielsweise die 7-Tage-Corona-Inzidenz in den Landkreisen auf Datenbasis der Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Dazu kommen im Web Grafiken zur Auslastung der Intensivstationen in Deutschland sowie Grafiken zum Fortschritt der Covid-19-Impfung.

Seit wenigen Tagen haben wir nun für unsere Nutzerinnen und Nutzer in Web und App ein neues Feature im Angebot: die Corona-Infobox. Sie beantwortet auf einen Blick Fragen wie: Wie hoch ist die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Stadt oder in einem Landkreis? Wie viele Menschen sind dort gestern positiv gemeldet worden? Gab es neue Todesfälle, die sich auf Covid-19 beziehen? In die Corona-Infobox können Sie einfach eine Postleitzahl eingeben und diese Informationen „auf Knopfdruck“ erhalten. So sieht das Ganze aus:

Ein Screenshot der Corona-Infobox auf tagesschau.de

Die neue Corona-Infoxbox auf tagesschau.de ermöglicht mit einer einfachen Eingabe die Übersicht über die aktuelle Corona-Situation an einem Ort

403 individuelle Datensätze automatisch aufbereitet

Wir bieten den Service für 403 deutsche Landkreise und kreisfreie Städte an. Die Texte erzeugen wir in einem neuen automatischen Verfahren auf Basis der Daten des RKI.

Gestartet sind wir mit der Corona-Infobox zunächst vor einigen Wochen in der tagesschau-App. Seitdem wurde das Feature dort über 500.000 Mal genutzt. Wir hoffen, dass auch unsere Nutzerinnen und Nutzer im Web von der Corona-Infobox profitieren werden.

Hier unter der Deutschlandkarte der 7-Tage-Inzidenz können Sie die Box ausprobieren. Wir bauen sie ab sofort aber auch immer wieder in Meldungen zum Thema Corona ein.

Darkmode in der Versuchsphase

Neben der Corona-Infobox haben wir auf tagesschau.de auch den Darkmode weiterentwickelt. Mit einem Klick oben rechts auf „Einstellungen“ und „(Beta-)Darkmode aktivieren“ können Sie tagesschau.de im Darkmode, also abgedunkelt anschauen. Das ist sinnvoll, wenn Sie beispielsweise Akkukapazität am Smartphone sparen möchten. Manchen Userinnen und Usern gefällt es auch schlichtweg besser, nicht vor weißem Hintergrund zu navigieren.

Screenshot der Navigation der Website tagesschau.de, wobei unten rechts im Bild zu sehen ist, wie der Dark Mode zu aktivieren ist

Unten rechts in der Navigation der Website tagesschau.de kann der Darkmode aktiviert werden

Schnellerer Überblick auf der Startseite

Um die Übersichtlichkeit der Startseite der Webversion von tagesschau.de zu verbessern, haben wir uns dazu entschlossen, die Schriftgrößen der Meldungen anzupassen. Darüber hinaus werden die Vorschauvideos und -bilder am Desktop etwas kleiner dargestellt. Außerdem haben wir die Abstände der Meldungen zueinander angepasst und visuelle Trenner eingefügt, die den Weißraum durchbrechen. Diese Schritte verbessern die Übersichtlichkeit unserer Startseite auf großen Bildschirmen.

20-Uhr-tagesschau schneller online

Seit einigen Wochen haben wir noch ein weiteres, oft nachgefragtes Angebot für Sie. Wir können nun die 20–Uhr Ausgabe der tagesschau direkt nach der Livesendung online zum Nachschauen anbieten. Einfach auf unserer Website oben in der Mitte unter „Sendung verpasst?“ klicken und Sie sehen die aktuellste 20-Uhr-tagesschau – egal, ob Sie um 20:16 Uhr zu uns klicken oder um 21:00 Uhr. Wir hoffen, dieses Angebot auch auf die ARD-Mediathek und YouTube ausweiten zu können und prüfen hier die technischen Möglichkeiten.

faktenfinder jetzt auch als Podcast

Seit 2017 gibt es den erfolgreichen ARD-faktenfinder unter dem Dach der tagesschau. Er widerlegt Falschmeldungen und widerlegt Verschwörungslegenden sowie Fake News. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 bauen wir unsere Faktenchecks noch weiter aus und bieten seit einigen Wochen den faktenfinder-Podcast an. Jeden zweiten Donnerstag präsentieren Anja Reschke oder Michail Paweletz eine neue Folge. Zu hören überall dort, wo es Podcasts gibt, unter anderem in der ARD-Audiothek, aber natürlich auch bei uns im Web. An aktuellen Beispielen wie „Angst vorm Impfen – Berechtigte Sorge oder Panikmache?“ geht der Podcast grundsätzlichen Fragen rund um das Thema Desinformation nach und regt so zum Nachdenken an. Die neueste Ausgabe zum Thema Medien als Feindbild können Sie hier anhören.

 

ARD-aktuell

2. Juni 2021

So kam die Schülerin Louisa Arendt in die „tagesthemen“

Gestern Abend haben wir viele Zuschauerinnen und Zuschauer in den tagesthemen überrascht: Die 15-jährige Schülerin Louisa Arendt sprach die „Meinung“ zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie. Anlass war der Internationale Kindertag. Wir wollten ein besonderes Zeichen setzen – nicht inhaltlich in die eine oder andere Richtung, sondern dass wir nicht über die Jungen in unserem Land reden, sondern sie selbst sprechen lassen. Dafür gab es viel Applaus aus dem Publikum, vor allem über Twitter und Facebook. Auch negative Rückmeldungen waren darunter, so wie wie wir es bei jeder Meinung in den tagesthemen erleben, da es inhaltlich immer unterschiedliche Ansichten gibt. Der Jugend an dieser Stelle eine Stimme zu geben, hat zu unserer Freude fast keine Kritik hervorgerufen. Und wir selbst haben das Gefühl, wir sollten junge Menschen in unserer Gesellschaft häufiger zu Wort kommen lassen an unterschiedlichen Stellen in den Medien. Denn ganz oft geht es um ihre Zukunft.

Louisa Arendt hat ihre Meinung souverän und selbstbewusst vorgetragen. Sie war zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Fernsehstudio vor der Kamera. Wir haben die „Meinung“ mit ihr vor der Live-Sendung aufgezeichnet, so wie wir es fast immer mit dieser Rubrik handhaben. Ihre Meinung, also den Text, den sie präsentiert hat, hat Louisa Arendt selbst verfasst. Wir haben ihr keine Inhalte vorgegeben – nur die Länge, die für alle in dieser Rubrik gilt, etwa 90 Sekunden. 

Wir haben von einigen Zuschauerinnen und Zuschauern die Frage erhalten, wie wir auf Louisa Arendt gekommen sind. Dahinter steckt eine Geschichte, die wir gerne teilen: Kurz vor Beginn der Pandemie war Lennart Marx, Lehrer am Gymnasium Buckhorn in Hamburg, zu Besuch in unserer Redaktion mit mehreren seiner Schülerinnen und Schüler. Sie hatten sich zuvor im Unterricht mit Medien und Nachrichten beschäftigt, und uns als tagesthemen-Redaktion eine wertvolle Programmkritik vorgetragen. Die damaligen Abiturientinnen und Abiturienten sind inzwischen raus aus dem Schulleben und Lennart Marx hat als Klassenlehrer eine 9. Klasse übernommen, in der auch Louisa Arendt ist. Für den Internationalen Kindertag wurde sie uns auf Nachfrage vorgeschlagen – und wir sind sehr froh, dass sich Louisa Arendt getraut hat zu uns in die Sendung zu kommen. Vor einem Millionenpublikum im Fernsehen die Meinung kundzutun, dazu gehört ganz schön viel Mut!

ARD-aktuell Chefredaktion

13. April 2021

Corona-Inzidenzwerte und ihre Abbildung in der tagesschau

Wie stellt die tagesschau das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie grafisch dar? Dazu haben uns in den vergangenen Tagen viele Fragen erreicht, nachdem von der tagesschau zwei Karten mit unterschiedlichen Farbenskalen für die Abbildung der Corona-Inzidenzwerte veröffentlicht worden waren. Einmal waren die Farben bei den Inzidenzwerten über 50 heller eingefärbt, einmal dunkler. Die Vermutung vieler Userinnen und User war: Die tagesschau hat die Farben verändert, damit die Lage dramatischer aussieht. Das ist allerdings nicht der Fall.

Die kritisierte Inzidenzkarte auf Instagram vom 9. April 2021 hatte die Farbskala zur Grundlage, die seit dem vergangenen Jahr von uns auf tagesschau.de genutzt wird. Es hat keine Verschiebung hin zu dunkleren Farben gegeben. Vor vielen Monaten ist lediglich die Einheit für Inzidenzregionen mit einem Wert über 200 hinzugefügt worden.

Der Eindruck, wir hätten in der Darstellung etwas verändert, ist dadurch entstanden, dass im Fernsehen für die gleiche Karte eine andere Farbskala eingesetzt wurde. So war eine Darstellung mit helleren Farben im Umlauf. Diese Karte wurde am 17.03. auch auf Instagram verwendet. Unser Fehler war, dass wir uns innerhalb unseres Hauses nicht ausreichend abgestimmt haben und zwei verschiedene Darstellungen parallel veröffentlicht wurden. Als tagesschau müssen wir jedoch selbstverständlich eine einheitliche Linie haben und sie über alle Ausspielwege einhalten.

Wir als ARD-aktuell Chefredaktion betonen: Es tut uns leid, wenn die Verwendung unterschiedlicher Grafiken zu Missverständnissen oder Irritationen geführt hat. Die zugrunde liegenden Daten waren korrekt. Wir werden ab sofort die Darstellungen über alle Ausspielwege harmonisieren. 

Dieser Fehler ärgert uns, da er von unserer eigentlichen Arbeit ablenkt. Auf tagesschau.de bieten wir seit Beginn der Pandemie den ganzen Blick auf die Corona-Situation mit allen Zahlen, Statistiken und Karten – ganz transparent. Im Fernsehen und auf Instagram zeigen wir daraus immer wieder einzelne Daten, die am jeweiligen Tag relevant sind.

Wichtig ist uns folgender Punkt: Sämtliche Zahlen in den Corona-Darstellungen waren korrekt, es wurde nicht manipuliert. Und wir wollen von nun an quer über die Ausspielwege eine einheitliche Darstellung der Inzidenzkarte.

Ihr Marcus Bornheim, Helge Fuhst und Juliane Leopold